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Die königliche Stadt Most (Brüx) hat eine ebenso wechselvolle wie tragische Geschichte. Beschützt von der mächtigen Burg Hnevin und der riesigen Wasserfläche des Komoranske Jezero, entwickelte sich die Stadt entlang einer alten Straße, die von Sachsen nach Prag führte. Der Name, der in Übersetzung „Brücke“ bedeutet, stammt wohl von den vielen Brücken, die die Sumpfgebiete um die Seen überspannen. Lokale archäologische Funde legen die Vermutung nahe, dass es hier schon urzeitliche Siedlungen gab. Die Kosmas Chronik erwähnt einen slawischen Marktflecken mit dem Namen Gnevin Pons aus dem Jahre 1040, dessen erster Besitzer die Familie Hrabisic gewesen sein soll.
Im 13. Jahrhundert übernahmen die Premysliden das Zepter und es begann eine rapide Entwicklung zur mittelalterlichen Stadt, die durch die Erteilung vieler Privilegien noch beschleunigt wurde. Die Bürger der Stadt zogen Nutzen aus Handel, Handwerk und den umliegenden Weinbergen, wurden jedoch auch durch Brände und zerstörerische Kriege dezimiert. Most überstand den Ansturm der Hussitenkriege unbeschadet, musste jedoch unter dem Dreißigjährigen Krieg schwer leiden. Es wurde etliche Male von schwedischen Truppen geplündert, die auch die Verteidiger der Burg Hnevin überlisten konnten und die Burg besetzten. Damit war das Schicksal der Burg besiegelt, denn die demoralisierten und verängstigten Bürger von Most zerstörten sie 1651 mit Einverständnis von Kaiser Ferdinand III.
Die Stadt konnte wieder aufgebaut werden, erlangte ihre wirtschaftliche und militärische Bedeutung jedoch nie wieder. Drei ruinöse Feuersbrünste wurden in der Geschichte der Stadt verzeichnet – 1455, 1515 und 1820. Das zweite Großfeuer verwandelte die Stadt wortwörtlich in Schutt und Asche. Bei der darauffolgenden Restaurierung entstanden auch die noch heute wichtigsten architektonischen Monumente: die spätgotische Kirche und das Renaissance-Rathaus. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war die Stadt noch von den Stadtmauern eingeengt, die erst dann weichen mussten, als die Straßen nach Verbreiterung verlangten. Die industrielle Revolution vereinnahmte die Stadt mit allen Konsequenzen. Die industrielle Expansion setzte 1870 mit dem Moment der Verbindung der Stadt mit der Eisenbahn ein, da dies dem Bergbau Auftrieb gab und viele neue Menschen in die Stadt strömten, was wiederum die Bauwirtschaft zum Blühen brachte. Überall entstanden Industrieunternehmen, Bergbaugesellschaften und kleine Kohlengruben. Im Jahr 1895 erlebte die Stadt eine Naturkatastrophe: Eine Sandlawine verschüttete Häuser mitsamt den Einwohnern, außerdem wurden 2.500 Bewohner der Stadt obdachlos. Doch das Ende des 19. Jahrhunderts brachte nochmals geschäftige Bautätigkeit in die Stadt. Nach 1918 entstanden neue tschechische Schulen und die Grubenbesitzer bauten sich 1923 repräsentative Villen.
Der Zweite Weltkrieg bedeutete für Most die völlige Zerstörung, da es von neun der sechzehn Bombenangriffe getroffen wurde, die eigentlich den unweit liegenden Hydrierwerken gegolten hatten. Der Neuaufbau in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts sollte vor allem schnell Wohnraum für die neueinströmenden Bewohner schaffen, von denen viele Roma waren. Die Tragödie setzte 1964 ein, als das alte Most per Regierungsedikt quasi zum Tode verurteilt wurde, da es dem expandierenden Bergbau weichen musste. Als Satellitenstadt wurde es ein paar Kilometer weiter neu aufgebaut.
Der einzige Überrest vom alten Most ist die gotische Kirche Mariä Himmelfahrt, erbaut von Jakob Heilmann aus Schweinfurt , die an den Grundmauern abgetrennt und transferiert wurde. Der Transfer, der zwischen dem 13.September und dem 27. Oktober 1975 stattfand, bewegte die Kirche um 841,1 m auf einer gekrümmten Bahn mit einer Geschwindigkeit von 2,16 cm pro Minute. Die Kirche und das sie stützende 12.000 Tonnen schwere Stahlgerüst wurden von 53 hydraulischen Fahrgestellen unterstützt, die mit der Toleranz von 1mm die Bodenunebenheiten abfangen mussten. Es dauerte jedoch noch weitere 13 Jahre bis die ganze Struktur gefestigt und fertig war und die Kirche in ihren ganzen Schönheit wieder hergestellt. Sie wurde der Öffentlichkeit als Kulturdenkmal wieder zugänglich gemacht, der ursprüngliche Altar und die Orgel wurden erst 1989 installiert. Seit 1993 ist die Kirche neu geweiht und für Gottesdienste wiedereröffnet. Seit 1994 ist in den Kellerräume eine Ausstellung von Plastiken der Nationalgalerie eingerichtet. Die Dekanatskirche liegt in nächster Nachbarschaft des alten Spitals mit der kleinen Heiliggeist-Kirche. Das auffälligste Gebäude in der neuen Stadt Most ist das Theater, das 1985 eröffnet wurde. Eine moderne Attraktion für einheimische und ausländische Besucher ist eine Auto-Test- und Rennstrecke. Die ständig wachsende Stadt von bereits 72.000 Einwohnern wird immer mehr zum Zentrum und Herz des Nordböhmischen Braunkohlereviers, auch wenn der Kohleabbau langsam endet. Nun steht man vor der Herausforderung, einen Weg zu finden, damit Mensch und Natur in Harmonie miteinander leben können.

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